… Es ist erstaunlich, wie mit welcher Inbrunst betont wird, die Menschen hätten ihren Glauben verloren und die Kirchen seien entvölkert. Das Gegenteil ist wahr. Die Menschen verbreitern ihren Glauben, und der Kirchen werden immer mehr. Das Wenigste sind die Freikirchen in aller Welt. Viel zahlreicher sind die musikalischen Tempel, Tonhallen, Opernhäuser, Pop-Stadions, und die Museen, die wie Pilze im Sommerregen spriessen – moderne Kirchen, die die gleichen Gefühle vermitteln: zu einer grösseren, zur ganz grossen und grossartigen Gemeinde zu gehören und zum Höchsten, zur Transzendenz zu streben.

Kürzlich im Museo d’Arte della Svizzera italiana in Lugano: Ein paar leichte Entwürfe und Skizzen Picassos waren in gepflegten Rahmen zu bewundern, der Raum still; die Hüter des Kirchenschatzes gepflegt die Besucher beaufsichtigend, und wehe, einer der hergereisten Pilger wagte es, unabsichtlich einen der gläsernen Altäre nur schon zu berühren, in denen Reliquien Picassos bewahrt waren. Er könnte ein Räuber sein oder womöglich noch schlimmer: Ein barbarischer Tölpel, der den Kult im besten Falle nicht versteht, im schlimmsten aber vorsätzlich ins Lächerliche zieht und damit entweiht.

Kein Wunder gibt es Forscher, welche behaupten, die Höhlen der allerältesten Malereien seien Orte archaischer Kulte gewesen. Sie haben genügend moderne Höhlen besucht, um auf die Idee zu kommen …

… Ich phantasierte, ich hätte viel gearbeitet und die Früchte meines Tuns verzehrt. Dann sei ich ermattet und hätte die Welt bereist. Als es ans Sterben gekommen sei, sei der Tod oder der Teufel erschienen und lächelnd habe er gemeint, ich hätte ganz seinen Erwartungen entsprochen. …

… wilder Türkenbund, eigentlich eher Türkenturbane …