… Sie waren kulturbewusste Menschen, die beiden, nein, man müsste schreiben, dass sie regelrecht mit der Kultur verwachsen waren. Andere, weniger respektvolle Mitmenschen würden eher sagen, sie war ihr Hobby, die Kultur, ihr einziges Hobby. und zu diesem gehörte alles, was kultiviert und zu kultivieren war: die schöne Kunst, die schöne Literatur, die schöne Musik und natürlich auch gutes Essen, guter Wein und schöne Reisen. Würdevoller ausgedrückt: Die beiden hatten ihr Leben der Kultur gewidmet. Ihr Leben ausserhalb der Arbeit, so müsste man allerdings präzisieren, denn beide waren sie auch arbeitsam und zuverlässig, und da ihre Berufe ein sowohl regelmässiges als auch ansehnliches Einkommen garantierte, war ihre Kulturteilnahme auf entsprechend hohem Niveau. Wenn sie ausgingen, dinierten sie in gepflegten Lokalitäten, die in den einschlägigen Bewertungsverzeichnissen hochrangig gelistet waren, so hochrangig, dass sie auf der Speisekarte beliebig wählen konnten, denn alles Aufgeführte präsentierte sich in vollem Glanze und schmeckte auserlesen.
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… Cinema Teatro Vittoria –
der frühe Sieg des Lichtspieltheaters …

… Wer das Aussergewöhnliche sucht, findet sich im Heer derjenigen wieder, die ebenso das Aussergewöhnliche suchen, und man setzt ihm das vor, was als aussergewöhnlich gepriesen wird. Immerhin hat er die Genugtuung, über das Aussergewöhnliche berichten zu können, und alle anderen werden ihm die Aussergewöhnlichkeit seines Erlebnisses bestätigen, worauf er sich der Aussergewöhnlichkeit seiner Person erfreuen darf …

… Reinigung der Bäuerin von Carlo Bonomi
(Klebrige Spinnennetze gehören nicht in bronzene Augen) …