… Auf der Suche …

… nach Kultur …

… im Triennale di Milano …

… urban gardening at Casa della Memoria, Milano …

… urban gardening at Milano Porta Garibaldi …

… urban gardening at Milano Porta Garibaldi …

… Doch einmal im Jahr, an irgendeinem nichtssagenden Tag, …

… wenn in der Stadt noch alles schläft und niemand auf den Gedanken kommt, …

… einen Friedhof zu besuchen, lösen sich die Gestalten aus ihren Verankerungen; …

… die Glieder verlieren die gewohnte Steife und werden geschmeidig und biegsam in ihren Gelenken; …

… die Augen regen sich; der Blick wandert über die steinernen Simse und begegnet demjenigen der Nachbarin; …

… die Körper strecken sich und steigen von ihren Sockeln. …

… Sie sammeln sich nach und nach in der Mitte der Totenstadt …

… und wandeln in langer Kolonne schweigend den Gräbern entlang. …

… An diesem Tag sind sie nicht nur Sinnbilder der Trauer und des Gedenkens, …

… sondern erinnern sich und die Gräber und die noch schlafende Welt rund um sie, …

… dass nichts und niemand nur der längst erloschenen Vergangenheit und ihren Geschichten zugehörig ist, …

… sondern dass alle Materie und aller Geist in die unbekannte Ferne strebt, …

… dem reinen, noch geschichtslosen Geschehen entgegen. …

… die noch Lebenden schreiten durch dunkle Alleen …

… ab und zu begleitet von einer Katze …

… die andächtig und gewissenhaft geheime Botschaften unter den bronzenen und steinernen Gestalten austauscht …

… der Toten gedenken? Oder der Vergänglichkeit des eigenen Lebens? Die zarte und dahinfliehende menschliche Gestalt in harten, beständigen Stein zu meisseln bleibt ein Widerspruch und gemahnt an den schrecklichen Gegensatz von Zeit und Ewigkeit …

… es sind nicht nur Dahingeschiedene, die den Cimitero bevölkern, sondern auch unzählige steinerne Menschengestalten, die alle eine Geschichte erzählen …

… Besuch des Cimitero Monumentale di Milano. Monumental bereits die Pforte, die Phantasie eines orientalisierenden Schosses mit zwei Flügeln – offenbar der herrschaftliche Wohnsitz einer Unzahl von Gebeinen, sämtliche verschlossen hinter grösseren und kleineren Marmortafeln.


Diese sind geschmückt mit verstaubten künstlichen Blumen.


Dahinter, sozusagen im Schlosspark, die riesige Sammlung von Monumenten: alles Gräber wohlhabender Bürgerfamilien. Unvermeidlich fragt sich der Besucher, ob denn solche Monumente dem Tod angemessen seien. Oder dem Gedenken an die Toten.


Er erinnert sich natürlich der Tatsache, dass in den ältesten Zeiten herrschaftlichen Toten herrschaftliche Gräber gewidmet wurden. Zum Gedenken? Oder zum Wohlverwahren? Damit die Toten mit ihrem Wohnsitz auch zufrieden sind und nicht nur ruhen, sondern auch Ruhe geben und somit die Gemüter der Lebendigen nicht allzu sehr bedrängen? Der Besucher sinniert weiter herum und gelangt zum christlichen Verständnis vom Tod, denn immerhin ist der Cimitero eine christliche Angelegenheit, wenn er auch jüdische Gräber umfasst. Im Tod sind doch die Menschen mit Leib und Seele Gott oder dem Teufel geweiht, und ihre irdische Macht und Pracht ist wertlos geworden. Warum dann Monumente? Zur Ehre? Wessen Ehre? Der Toten? Oder der Lebenden, die solche Gräber in Auftrag zu geben vermögen? Nicht verborgen bleibt dem sinnenden Betrachter, dass da und dort, selbst bei grossen Monumenten, auf den Tafeln seit Jahrzehnten freier Platz geblieben ist. Kein weiteres Sterben? Keine neuen Familientote? Oder ist selbst das monumentale Monument ganz einfach in Vergessenheit geraten? Ist inzwischen die Familie verarmt? Ausgewandert? Ausgestorben? Oder scheuten die neuen Verstorbenen die erdrückende Nähe im Familiengrab?

… ruhende Maschinen haben ihre eigene Ordnung …

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